Konfirmandenunterricht
Der nächste Konf-Turnus findet im Schuljahr 2026-27 statt.

«Toll! Schön! Aufregend! Interessant!» –
Ein Rückblick zum Konf-Jahr aus Sicht einer Mutter
So enthusiastisch wie Anna beschreiben die diesjährigen Konfirmandinnen und Konfirmanden nicht nur die eigentliche Konfirmationsfeier, sondern auch den Konf-Unti, den sie während fast eines ganzen Jahres zusammen besucht haben und den Moritz als «sehr abwechslungsreich» empfunden hat. «Ich fand die Konf-Reise nach München und natürlich die Feier am tollsten», sagt Maria. «Mir hat alles gefallen, das ganze Jahr», entgegnet Jonas. Und Ann-Caroline bedauert: «Nur das Fest ging viel zu schnell vorbei.»
Aber halt, soweit sind wir noch nicht. Kehren wir zurück in den letzten Sommer, als die Anmeldungen für den Konf-Unti in zehn Haushalte flatterte. Habt ihr auch diskutiert mit euren Kindern? Waren eure Kinder von Anfang an überzeugt davon, mit dabei sein zu wollen, oder mussten sie es sich zuerst überlegen, ob sie konfirmiert bzw. getauft werden wollen? Was habt ihr euch für sie gewünscht?
Früher – zumindest als ich in dem Alter war – machte man das einfach. Die Stereo-Anlage fest im Blick, die als Konfirmationsgeschenk winkte, hat man den Konf-Unti besucht, wurde konfirmiert und hörte anschliessend seine Lieblingssongs in voller Lautstärke aus der neuen Anlage. Oder man war dem Traum eines Töfflis näher gerückt. Und heute? Wir haben es unseren Töchtern freigestellt, sich konfirmieren zu lassen. Aber sie wollten. Sie haben sich bewusst dafür entschieden. Zusammen mit den anderen acht Jugendlichen.
Was bedeutet es eigentlich, konfirmiert zu werden und konfirmiert zu sein? Im Heranwachsen, während der Kindheit, versuchen wir mit unseren im weitesten Sinne christlichen Werte unsere Kinder zu tragen. Mit der Vorbereitung auf die Konfirmation sollen die jungen Erwachsenen die Voraussetzungen bekommen, um diese Werte weiterzutragen. Ins Leben hinaus, in die Gemeinschaft hinein. Ein hohes Ziel. Sind wir uns denn unserer Werte wirklich bewusst? Was geben wir unseren Kindern denn weiter? Das beschäftigt uns Eltern alle. Und wir können nicht wissen, was unsere Kinder einst daraus machen, was sie weitergeben…
Moritz fand die Essens-Ausgabe für Obdachlose und bedürftige Menschen in Zürich, bei welcher er zusammen mit seinen Kollegen helfen konnte, besonders eindrücklich. Andere haben Rosen verkauft, und mit dem Erlös konnte Brot für Hungernde gespendet werden in Anlehnung an die Legende des «Rosenwunders» der heiligen Elisabeth von Thüringen.
„Die Jugendlichen haben ein abwechslungsreiches Konfirmationsjahr durchlaufen und mussten einige Male ihre Komfortzone verlassen. Das hat sie gestärkt und reifer werden lassen», meint eine Mutter. Aber auch Mathias Bänziger musste glaub ich die Komfortzone ab und zu verlassen. Immer mal wieder hörten wir von kaputt gegangenen Stühlen im Höflikeller. Aber nicht nur verwandelt sich Brot in Rosen (wie in der oben genannten Legende), sondern auch Geduld bringt Rosen. Danke, Mathias, für deine Langmut und Geduld. Und deinen Mut, mit dieser munteren Schar ins Konf-Lager nach München zu reisen! Sie danken es dir allerdings von Herzen, so toll und unvergesslich für sie alle waren die Tage dort! Wir sind es gewohnt, von unseren Kindern nur spärliche Informationen zu erhalten, was sie in ihrem Alltag erleben. Aber vom Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau zum Beispiel berichteten sie ungewöhnlich viel. Sie haben zugehört, haben viel Wissenswertes erfahren – und wurden berührt. Und sie haben auch erzählt, wie lustig und schön sie es zusammen hatten.
Und nur zwei Wochen später war er da, der grosse Tag: die Konfirmation. Die festliche Erwartung, die Aufregung am Sonntag, den 15. Juni, war in jeder Familie spürbar, die in der Kirche Platz nahm beim Olivenbäumchen, das den Namen ihres Konfirmanden, ihrer Konfirmandin trug. Zudem die Freude über die Anwesenheit von den Liebsten, zum Teil weit hergereisten Verwandten und Freunden. Man hatte mindestens zwei von ihnen vor 15 Jahren gefragt, ob sie Göttis oder Gottis für das Kind werden möchten und war so glücklich über ihre Zusage und Begleitung über all die Jahre; und jetzt waren sie tatsächlich alle da und feierten mit!
Freundschaft, das war denn auch das Thema, das sich die Konfirmand:innen für den Gottesdienst ausgesucht hatten, den sie zusammen mit Mathias Bänziger gestalteten. Wunderschön, berührend, herzlich, lebendig – einfach ein wundervoller Gottesdienst mit vier Taufen und sechs Konfirmationen, Rosen für jeden Konfirmanden und alle Eltern und ganz viel Segen.
«Niemand hat grössere Liebe als wer sein Leben einsetzt für seine Freunde.» (Johannes 15.13) Dieser Bibelvers des Gottesdienstes ist tatsächlich mein Konfirmationsspruch, den ich mir damals ausgewählt habe! Vielleicht weil ich geahnt habe, dass Freundschaften – und überhaupt Verbindung – ein grosses Glück und ein «Lebens-Elixier» sind, wie ein Gottesdienstbesucher sagte. Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle allen, die zum Gelingen der Konfirmationsfeier und des ganzen Jahres beigetragen haben, besonders natürlich dir, Mathias Bänziger. Danke für alles.
«So schön, dass sie alle, die sich aus der Primarschule kennen, nochmals zusammengekommen sind und so eine schöne Zeit hatten», meint Silvia, Ninos Mutter, und Sandra (Jonas Mutter) pflichtet ihr bei. Und Monika, Philipps Mutter, die die zauberhafte Idee mit den Olivenbäumchen in der Kirche hatte, findet, dass «die Feier selbst für uns Eltern und Verwandten eher unkonventionell war. Aber für die Jugendlichen war es äusserst passend und sie werden sich sicherlich noch bis ins hohe Alter gerne daran erinnern.»
Jetzt sind sie noch jung, haben toll gefeiert und fanden alle – wie Ann-Caroline – dass das Fest viel zu schnell vorbei ging! Das fanden wir Eltern auch. Wir wünschen euch allen ein glückliches Leben, von den gemeinsamen Werten getragen und mit schönen, bleibenden und wachsenden Freundschaften.
Katrin Reiter